Vielleicht ja doch
14. March 2004 von -buck
Wie gesagt – ich habe mich in den letzten Tagen sehr intensiv in deutschen und deutschsprachigen Weblogs herumgetrieben. Ich habe hier intensiv oder manchmal dort auch nur quer gelesen. Letztlich hat mich das ja angeregt, selbst ein Weblog zu beginnen. Andererseits muss ich gestehen, dass es mich auch hemmt…
Da gibt es höchst eloquente politische Blogs [1]. Nun bin ich zwar politisch nicht so desinteressiert wie viele Menschen meiner unmittelbaren Umgebung, aber ich würde mich nicht auf das dünne Eis politischer Diskussionen begeben wollen. Ich bilde mir meine Meinung, aber ich bilde mir auf meine Meinung nichts ein.
Da finden sich Blogs von belesenen Literaten, filmbegeisterten Cineasten und tiefenverständigen Musikliebhabern [2]. Ich lese gern und viel, aber ich lese zur Entspannung und daher eher “leichte Kost”. Nichts, was mich für das Literarische Quartett qualifizieren würde. Ich gehe gern und oft ins Kino, gestehe aber auch gleich, dass ich Filme auch gut und gerne von DVD, VHS-Videoband oder direkt aus dem Fernsehprogramm ansehe und dabei nicht darüber nachdenke, ob und wenn ja was mir der Regisseur mit dieser oder jener Einstellung nun genau sagen wollte [3]. Und mein Bruder, selbst Musiker aus Passion, der dementsprechend ein tiefes Verständnis für Musik entwickelt hat und somit offen für jede ihrer Spielarten ist, sagt von mir, ich würde Musik “bloß konsumieren”, und er meint das nicht als Kompliment.
Dann gibt es da noch die Blogs von Technikern und/oder Programmierern – interessant, aber auch nicht mein primäres Interessengebiet. Enthüllungsjournalistisch angehauchte Blogs – aber ich bin weder Journalist [4] noch Detektiv [5]. Blogs, die die Informationen aus anderen Quellen zusammenfassen – die lese ich ja gerade, weil ich keine Zeit habe, alle möglichen interessanten Quellen ständig selbst zu verfolgen. Blogs, in denen die Autoren die Leser vollständig und ausnahmslos [6] an ihrem Leben und Lieben teilhaben lassen – solch ein Seelenstriptease liegt mir jedoch fern. Es gibt Blogs, die dazu dienen, Freunde und Verwandte über das Befinden des Autors auf dem Laufenden zu halten, während er in der Ferne weilt – aber ich bin brav zu Hause und kann jederzeit mit den in Frage kommenden Personen telefonieren [7]. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es gerade in und um Hamburg eine große Weblog-Autoren-Dichte gibt; ich hingegen wohne noch etwas weiter im Norden. Ebenso viele – nein, sicherlich noch sehr viel mehr! – sind (sehr) junge Frauen, bei deren Ausdrucks- und Buchstabenkombinationsweise [8] ich als dagegen älterer Mensch männlichen Geschlechts [9] einfach nicht so richtig mitkomme. Und nicht zu vergessen diejenigen, die mit dem Führen eines Weblogs reale und ernste Probleme beschreiben und in den Griff zu bekommen suchen – ich habe zwar auch meine Sorgen, aber gegen das, was ich teilweise so gelesen habe, bin ich ein rundherum glücklicher Mensch.
Ich schreibe zumeist zu durchaus zivilen Zeiten, ich persönlich verwende nur extrem ungern vulgäre Ausdrücke und habe grundsätzlich ebenso wenig vor, für die Allgemeinheit unverständliche Wortfetzen in dies Weblog zu stellen wie offensichtliche Provokationen um der Provokation willen.
Wie eingangs erwähnt – das alles hat mich doch ein wenig gehemmt. Schließlich bedeutet das doch, dass ich, so es eine “verschworene Online-Blogger-Gemeinschaft” gibt, mit meinem Profil überhaupt nicht dort hineinpasse. Aber dann fiel mir noch etwas anderes ein. Trotz allem habe ich dies Weblog begonnen, weil ich hoffe, dass es gelesen wird. Und wenn ich nicht unbedingt in irgendeines der beschriebenen Schemata passe, wird dies ja vielleicht doch kein stereotypes Weblog. Sondern vielleicht ja doch eines, das der eine oder die andere mal lesen mag. Und das ist letztlich ja der Zweck des Ganzen,da bin ich mir dann doch wieder mit allen anderen einig. ;-)
—–
[1] Was immer man von den geäußerten Meinungen auch halten mag – die Autoren befleißigen sich zumindest einer sehr klaren Sprache.
[2] Gibt es eigentlich auch ein entsprechendes Fremdwort für “Musikliebhaber”?
[3] Obgleich ich das, wenn ich die Muße habe, absolut nicht uninteressant finde. Ich nutze die auf vielen DVDs angebotene Option, den Kommentar des Regisseurs zu unterlegen, hin und wieder gern.
[4] Auch wenn das damals eigentlich immer mein sehnlichster Berufswunsch war; aus verschiedenen Gründen und dank unterschiedlicher Knüppel, die einem das Schicksal so zwischen die Beine wirft, ist das aber leider nix geworden.
[5] Eigentlich auch ein früh-jugendlicher Berufswunsch, aus der Zeit, in der ich noch mit Begeisterung die Micky Maus Geschichten aus Walt Disney´s Lustige Taschenbücher gelesen habe.
[6] So kommt es mir jedenfalls vor. Dass das nun nicht unbedingt so sein muss, ist mir bewußt. Aber da wären wir schon wieder bei einer Diskussion über Fakes, Phantasien und die Verläßlichkeit virtueller Wesen.
[7] Abgesehen davon, dass ein großer Teil der in einem solchen Fall auf dem Laufenden zu haltender Verwandschaft keinen PC bedienen könnte geschweige denn einen besitzt.
[8] Sorry – so sehr ich mich auch bemüht habe, das Wort Rechtschreibung wollte mir in diesem Zusammenhang ebenso wenig über die Lippen (bzw. unter die Fingerkuppen) wie das Wort Interpunktion.
[9] Hier wollte ich nicht “alter Sack” sagen; sooo alt bin ich nun wirklich noch nicht. ;-)
51 Kommentare zu “Vielleicht ja doch”
12eBUENOS DIAS,ME URGE CONSEGUIR 3OO DOLARES PUES ESTOY PASANDO POR UNA SITUACION ECONOMICA MUY CRUEL LO NECESITO EN CALIDAD DE PRESTAMO AL PADRE DE MIS HIJOS LO ASESINARON HACE YA CASI 3 AÑOS Y SOLO VIVIMOS LOS TRES PERO YO NO TENGO TRABAJO AYUDENME POR FAVOR